Dienstag, 7. Dezember 2010

7. Dezember 2010, kleinreport.ch

Markus Meier wechselt von «Gesundheit Sprechstunde» 
zur «Medical Tribune»


Wie der Klein Report berichtete, wechselt Markus Meier (Bild), der medizinische Leiter von «Gesundheit Sprechstunde», im nächsten Februar zur «Medical Tribune» der Swiss Professional Media AG. Nach elf Jahren bei Ringier AG sei es Zeit, etwas anderes zu machen, sagte er am Montag gegenüber dem Klein Report. Es gibt aber noch einen wichtigeren Grund: «Wenn man einen Chefredaktorenposten angeboten bekommt, sagen die wenigsten Nein.» Meier wird bei der Swiss Professional Media AG als Chefredaktor für die «Medical Tribune» zuständig sein.

Mitwirken wird er aber auch beim «Medical Tribune Public», das bisher ein Mauerblümchendasein gefristet habe und ab nächsten Jahr als Magazin erscheinen soll. «Da werde ich mit meinem bekannten Gesicht als Zugpferd mithelfen», so Meier. Über die «Medical Tribune Public», die Meier für einen möglichen Printpartner von «Gesundheit Sprechstunde» hielt, kam auch der Erstkontakt zu ihm zustande.

Verantwortlich für die «Medical Tribune Public» bleibt Theo Uhlir, bisheriger Chefredaktor der «Medical Tribune» und der «Medical Tribune Public». Allerdings auf Mandatsbasis, denn Uhlir verlässt die Swiss Professional Media per Ende Januar 2011, um sich selbstständig zu machen, wie der Klein Report bereits schrieb. Uhlir ist massgeblich am aktuellen Relaunch der «Public» beteiligt, die vom nächsten Jahr an nicht mehr als klassische Zeitung, sondern als Hochglanzmagazin im A4-Format erscheinen wird.

Meier wird wie bei «Gesundheit Sprechstunde» auch weiterhin in Richtung Ärzte und Patienten kommunizieren, allerdings «auf einem höheren Niveau», wie er sagt. Gefragt seien seine crossmediale Erfahrung für die künftige Strategie des Unternehmens.

Trotz der neuen Herausforderung fällt es Meier nicht leicht, die «Gesundheit Sprechstunde» zu verlassen. «Es steckt viel Herzblut drin», sagte er gegenüber dem Klein Report, weil das ganze Team ab 2007 - nach dem Weggang des ehemaligen Moderators Samuel Stutz - sehr viel investiert habe, um die «Gesundheit Sprechstunde» wieder neu aufzubauen und finanziell zu sichern.
Deshalb falle es ihm schon etwas schwer, loszulassen.

Meier machte sein humanmedizinisches Staatsexamen 1999 und arbeitete ein Jahr lang im Spital. 2000 kam er zur Sendung «1x tägl.» von Sat.1 (Schweiz) AG. 2002 wurde die Sendung eingestellt und Meier wechselte zur «Gesundheit Sprechstunde», wo er 2006 medizinischer Leiter und im letzten Jahr zusätzlich noch Leiter Internet wurde.

Donnerstag, 2. Dezember 2010

2. Dezember 2010, persoenlich.ch








«Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge»



Es tut sich einiges bei der Gesundheit Sprechstunde von RingierTV: Ab Neujahr erstrahlt die Sendung in einem neuen Dekor, 
es gibt kein Live-Publikum mehr und auch 
Dr. med. Markus Meier alias «Dökti» fehlt. Nach elf Jahren tritt er diesen Samstag zum letzten Mal als Experte auf. Im Interview mit «persoenlich.com» schaut der 41-Jährige zurück auf seine Highlights bei RingierTV und verrät zudem, wo er demnächst als Chefredaktor amtet. Zum Interview:



Markus Meier, warum verlassen Sie die Gesundheit Sprechstunde?
Nach 11 Jahren bei RingierTV wird es langsam Zeit, etwas anderes zu machen. Zudem liegt seit der Einstellung unseres Print-Magazins mein Schreibdrang brach. Durch die zahlreichen Spezialhefte, die ich vorher plante und produzierte, bin ich anderen Verlagen aufgefallen. Swissprofessionalmedia AG kam auf mich zu und bot mir an, Chefredaktor bei der «Medical Tribune» zu werden. Diesem Angebot konnte ich nicht widerstehen.

Im Sommer 2009 wurde das Magazin zur Sendung eingestellt. War das der Grund für Ihre Kündigung?
Ich konnte damals nicht begreifen, dass man ein Magazin mit rund 570‘000 Lesern einfach so fallen lässt. Es fehlte uns von da an das wichtige Print-Produkt, welches die Schwächen des Mediums Fernsehen auffängt. TV ist ein guter Leuchtturm, er kann grosse Aufmerksamkeit für ein medizinisches Thema schaffen. Um Zusammenhänge zu erklären und wichtige Punkte zu verdeutlichen braucht es aber die schriftliche Ergänzung. Diese Vertiefung ist mir sehr wichtig. Auch deshalb entschloss ich mich für die Zukunft im Print-Bereich.

persoenlich.com weiss, dass die Gesundheit Sprechstunde in Gesprächen mit der Blick-Gruppe ist. Es soll auf Blick.ch eine feste Rubrik für die Gesundheitssendung geben.
Dazu kann und darf ich nichts sagen.

Die Gesundheitssendung wird seit Anfang 2009 auf SF1 ausgestrahlt. Wie hat sich der Sendeplatz auf die Quote ausgewirkt?
Wir sind sehr zufrieden. 2009 hatten wir bei der Erstausstrahlung einen durchschnittlichen Marktanteil von 18,8 Prozent. Das ist sehr hoch. Über das ganze Jahr gesehen konnten wir durchschnittlich 224‘580 Zuschauer erreichen. Spitzenreiter mit 313‘300 Zuschauer war eine Sendung zum Thema «Verstopfung». 2010 sind unsere Quoten weiter angestiegen. Unsere Sendung zum Thema «Abnehmen» sahen total 460‘000 Zuschauer.

Der Sendung geht es finanziell gut. Trotzdem kommt es immer wieder zu Verwarnungen vom Bakom. Was läuft schief?
Das verwaltungsrechtliche Aufsichtsverfahren des BAKOM ist noch hängig. Deshalb kann ich nichts dazu sagen.

Wer gab Ihnen eigentlich den Übernamen «Dökti»?
Das war meine frühere Redaktionskollegin Isabelle Gottsponer. Sie stammt aus dem Walliser Bergdorf Visperterminen und nannte mich in ihrem herrlichen Dialekt «Dökti». Das hat mir gefallen und anderen auch. So hat sich das eingebürgert.

Sie beenden im Januar Ihre Arbeit bei der Gesundheit Sprechstunde. Danach gibt es einige Änderungen in der Sendung, worüber die Verantwortlichen demnächst orientierern werden. Gibt es auch für Sie bis dahin noch Highlights?
Ich darf miterleben, wie das neue Studio zum ersten Mal aufgebaut wird. Das ist immer ein spannender Moment. Ein weiteres Highlight wird am 30. Januar sein: Dann erscheint das letzte Spezialheft, das ich für Gesundheit Sprechstunde produziere. Die Auflage beträgt 531‘000 Exemplare. Ein krönender Abschluss!

Elf Jahre steckten Sie viel Herzblut in die Sendung. Schmerzt Sie der Abschied auch ein wenig?
Sehr sogar! Bei Gesundheit Sprechstunde konnte ich ganz tolle Erfahrungen sammeln - nicht nur im Fernsehen, sondern auch im Print- und Online-Bereich. Unser Gesundheits-Medienverbund ist einzigartig in der Schweiz. Daran mitzuarbeiten hat mir grosse Freude gemacht. Höhepunkte waren die Organisation des letzten Gesundheitsschiffes 2008, die Planung und Moderation unserer Publikumskongresse im Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil sowie die Zusammenarbeit mit vielen interessanten Menschen, die ich in den letzten 11 Jahren kennenlernen durfte. Jetzt lockt die neue Herausforderung als Chefredaktor. Ich gehe also mit einem lachenden und einem weinenden Auge.


Interview: Christine Schnyder