«Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge»
es gibt kein Live-Publikum mehr und auch Dr. med. Markus Meier alias «Dökti» fehlt. Nach elf Jahren tritt er diesen Samstag zum letzten Mal als Experte auf. Im Interview mit «persoenlich.com» schaut der 41-Jährige zurück auf seine Highlights bei RingierTV und verrät zudem, wo er demnächst als Chefredaktor amtet. Zum Interview: | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Markus Meier, warum verlassen Sie die Gesundheit Sprechstunde? Nach 11 Jahren bei RingierTV wird es langsam Zeit, etwas anderes zu machen. Zudem liegt seit der Einstellung unseres Print-Magazins mein Schreibdrang brach. Durch die zahlreichen Spezialhefte, die ich vorher plante und produzierte, bin ich anderen Verlagen aufgefallen. Swissprofessionalmedia AG kam auf mich zu und bot mir an, Chefredaktor bei der «Medical Tribune» zu werden. Diesem Angebot konnte ich nicht widerstehen. Im Sommer 2009 wurde das Magazin zur Sendung eingestellt. War das der Grund für Ihre Kündigung? Ich konnte damals nicht begreifen, dass man ein Magazin mit rund 570‘000 Lesern einfach so fallen lässt. Es fehlte uns von da an das wichtige Print-Produkt, welches die Schwächen des Mediums Fernsehen auffängt. TV ist ein guter Leuchtturm, er kann grosse Aufmerksamkeit für ein medizinisches Thema schaffen. Um Zusammenhänge zu erklären und wichtige Punkte zu verdeutlichen braucht es aber die schriftliche Ergänzung. Diese Vertiefung ist mir sehr wichtig. Auch deshalb entschloss ich mich für die Zukunft im Print-Bereich. persoenlich.com weiss, dass die Gesundheit Sprechstunde in Gesprächen mit der Blick-Gruppe ist. Es soll auf Blick.ch eine feste Rubrik für die Gesundheitssendung geben. Dazu kann und darf ich nichts sagen. Die Gesundheitssendung wird seit Anfang 2009 auf SF1 ausgestrahlt. Wie hat sich der Sendeplatz auf die Quote ausgewirkt? Wir sind sehr zufrieden. 2009 hatten wir bei der Erstausstrahlung einen durchschnittlichen Marktanteil von 18,8 Prozent. Das ist sehr hoch. Über das ganze Jahr gesehen konnten wir durchschnittlich 224‘580 Zuschauer erreichen. Spitzenreiter mit 313‘300 Zuschauer war eine Sendung zum Thema «Verstopfung». 2010 sind unsere Quoten weiter angestiegen. Unsere Sendung zum Thema «Abnehmen» sahen total 460‘000 Zuschauer. Der Sendung geht es finanziell gut. Trotzdem kommt es immer wieder zu Verwarnungen vom Bakom. Was läuft schief? Das verwaltungsrechtliche Aufsichtsverfahren des BAKOM ist noch hängig. Deshalb kann ich nichts dazu sagen. Wer gab Ihnen eigentlich den Übernamen «Dökti»? Das war meine frühere Redaktionskollegin Isabelle Gottsponer. Sie stammt aus dem Walliser Bergdorf Visperterminen und nannte mich in ihrem herrlichen Dialekt «Dökti». Das hat mir gefallen und anderen auch. So hat sich das eingebürgert. Sie beenden im Januar Ihre Arbeit bei der Gesundheit Sprechstunde. Danach gibt es einige Änderungen in der Sendung, worüber die Verantwortlichen demnächst orientierern werden. Gibt es auch für Sie bis dahin noch Highlights? Ich darf miterleben, wie das neue Studio zum ersten Mal aufgebaut wird. Das ist immer ein spannender Moment. Ein weiteres Highlight wird am 30. Januar sein: Dann erscheint das letzte Spezialheft, das ich für Gesundheit Sprechstunde produziere. Die Auflage beträgt 531‘000 Exemplare. Ein krönender Abschluss! Elf Jahre steckten Sie viel Herzblut in die Sendung. Schmerzt Sie der Abschied auch ein wenig? Sehr sogar! Bei Gesundheit Sprechstunde konnte ich ganz tolle Erfahrungen sammeln - nicht nur im Fernsehen, sondern auch im Print- und Online-Bereich. Unser Gesundheits-Medienverbund ist einzigartig in der Schweiz. Daran mitzuarbeiten hat mir grosse Freude gemacht. Höhepunkte waren die Organisation des letzten Gesundheitsschiffes 2008, die Planung und Moderation unserer Publikumskongresse im Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil sowie die Zusammenarbeit mit vielen interessanten Menschen, die ich in den letzten 11 Jahren kennenlernen durfte. Jetzt lockt die neue Herausforderung als Chefredaktor. Ich gehe also mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Interview: Christine Schnyder |
Medizinische Informationen über Bewegung, Ernährung, Wellness und Entspannung sowie News aus dem Schweizer Gesundheitswesen vom ehemaligen TV-Arzt auf SRF1, Dr. med. Markus Meier. Er war in den Jahren 2003 bis 2011 Co-Moderator der Medizinsendung Gesundheit Sprechstunde.
Donnerstag, 2. Dezember 2010
2. Dezember 2010, persoenlich.ch
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